Reise nach Jerusalem anno 29 n. Chr. Alles begann mit einem erotischen Zwischenstopp des Pontius Pilatus auf dem Weg von Rom zu seiner Dienststelle als Präfekt von Judäa (wo er, wie man weiß, auf unrühmliche Weise Religionsgeschichte schreiben sollte). In Alexandria stießen er und die schöne und geheimnisvolle Kleopatra, eine angebliche Nachfahrin der berühmten Namensvetterin, auf das Angenehmste zusammen. Nun organisiert die mysteriöse Ägypterin mithilfe des römischen Offiziers Rufus einen Wüstentrip zum ehemaligen Lover. Benötigt sie seine Hilfe auf der Suche nach ihrem Besitz, einem ominösen Ring, der den Weg zu einer Smaragdhöhle weist? Eine Karawane der merkwürdigen Art setzt sich von der südarabischen Weihrauchküste aus in Trab. Rufus der Römer, der einen reichlich lächerlichen Nacktauftritt mit aufgepflanztem Krummschwert in Kleopatras Gemächern veranstaltet, nur um sich anschließend hoffnungslos zu verquasseln. Kleopatra und ihre drei Dienerinnen, ein atemberaubendes Antik-Model-Quartett, das dem Karawanenchef Demetrios schier den Glauben raubt. Die wandernde Wüstenschlange wird von einem indischen Schankwirt, einem nubischen Fürstensohn, sowie diversen Kriegern komplettiert. Allen gemeinsam ist: Jeder von ihnen birgt ein dräuendes Geheimnis. Was nun auf dem beschwerlichen Marsch nach Norden folgt, gleicht dem Szenario einer biblischen Frühversion von Agatha Christies Tod auf dem Nil und Orientexpress: Das Reisepersonal schrumpft beständig, dahingerafft durch Mord und Verschleppung. Gisbert Haefs, Toga- und Sandalenspezialist, genießt den Ruf eines feurigen Erzählers. Diesmal jedoch glimmt die Story eher mit der Sparflamme eines Öllämpchens. Karawanengleich ächzt die Handlung voran, zu viele Beteiligte und Geheimnisse, die gepflegt werden wollen, Action ist so rar wie Wasser und -- schlimmer noch -- alle erotischen Verheißungen, die von den nach Salben duftenden Schönheiten ausgehen, bleiben weit gehend uneingelöst und mumifizieren im staubigen Wüstenwind. Gegen Ende kommt doch noch Mystery-Stimmung auf. Alle Lösungsfäden laufen anscheinend in der geheimnisvollen Oase Ao Hidis zusammen, in der ein Räuberfürst (es sei gestattet, an Osama Bin Laden zu denken) Anschläge im großen Stil gegen Rom plant. Ein langer Marsch hat endlich zur Lösung geführt. --Ravi Unger Quelle:
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