Schon vier öde Monate lang muss Abe Gitsky nun in der Lohnbuchhaltung arbeiten. Seine ursprüngliche Stelle im Morddezernat wurde neu besetzt, während er seine Wunden aus dem letzten Fall pflegen musste. Doch als ein Freund seines Vaters, der Pfandleiher Sam Silverman, ermordet aufgefunden wird, mischt Gitsky –- zum großen Missfallen seiner Kollegen -- wieder mit. Der Anwalt Hardy schließlich nimmt sich der Sache an, als der Barbesitzer John Holiday der Tat verdächtigt wird. Gitsky und Hardy glauben nicht an Holidays Schuld. Allerdings müssen sie feststellen, dass ihre Meinung nicht erwünscht ist ...

Der Fall ist nicht eben ungewöhnlich, aber allemal ausreichend interessant für einen soliden Krimi, der sich mit den Missständen des heutigen San Fransisco auseinandersetzt. Doch leider wird der Leser von Anfang an schon auf die richtige Fährte gesetzt, zumal der prologartige Anfang das Finale vorwegnimmt, ein Finale übrigens, das etwas zu sehr herbeigezaubert ist, um zu befriedigen, und die Sache auch nicht vernünftig auflöst.

Bleibt also der Mittelteil und das Drumherum. Und da kann man nicht meckern. Lescroart versieht viele der Nebenfiguren mit einer jeweils eigenen Geschichte, beschreibt reichlich interessante Details und führt den Leser eindrücklich durch die Straßen von San Fransisco. Auch die Beziehungen der beiden Haupthelden kommen nicht zu kurz. Das macht Spaß und zeigt, dass Lescroart einer der großen Routiniers seines Faches ist. -- Simon Weinert
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