Harry (Hieronymus) Bosch ist ein Glücksfall für jeden Krimileser. In Michael Connellys hervorragendem Polizeithriller legt sich der Ex-Cop des Los Angeles Police Departments mit einem übermächtigen Gegner an. Als er einen ungelösten Fall aus seiner aktiven Zeit aufrollen will, gerät er ins Fadenkreuz des FBI. Doch auch eine Letzte Warnung der Behörde kann ihn nicht aufhalten. Harry Bosch hat ein Vakuum in seinem Leben zu füllen. Nach dem nicht ganz freiwilligen Ausscheiden aus dem Polizeidienst kann sich der Ermittler aus Überzeugung nicht mit seiner Untätigkeit abfinden. Zwei schier unerreichbare Fixpunkte bestimmen sein Denken. Ex-Frau Eleanor, zu der er sich zurücksehnt und der Polizeidienst, der für ihn Beruf und Bestimmung zugleich gewesen war. Der Anruf seines ehemaligen Kollegen Lawton Cross bringt Bewegung in Boschs tristen Alltag. Der Mordfall an einer jungen Frau, der Raubüberfall auf einen Geldtransport und das damit zusammenhängende Verschwinden einer FBI-Agentin konnten vor einigen Jahren nicht aufgeklärt werden. Bosch war der Fall entzogen und Cross in einer anderen Abteilung übergeben worden. Einige Monate später wurden Cross und sein Partner Opfer einer Schießerei in einem Restaurant. Während sein Kollege tödlich verletzt wurde, ist Cross seitdem gelähmt und an den Rollstuhl gefesselt. Bosch erfährt neue Details von seinem Kollegen zu den Fällen und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Schon bald wird er bedroht und verfolgt und muss um sein Leben fürchten. Doch Bosch wäre nicht er selbst, wenn er klein beigeben würde. Nicht umsonst hat Michael Connelly, einer der besten amerikanischen Krimiautoren überhaupt, seinem Helden den Namen Hieronymus Bosch gegeben. Bosch ist ein Getriebener, seinen Erinnerungen und seiner Verzweiflung hoffnungslos ausgeliefert. Bosch rührt eine menschliche Saite an, er ist einer von uns. Diese Tatsache stellt ihn in die Reihe großer amerikanischer Krimihelden und hebt ihn meilenweit aus der Unmenge der synthetischen Superhelden und Alleskönner heraus, die viele Kriminalromane bevölkern. --Ulrich Deurer Quelle:
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