Korruption, Machtkämpfe und nackte Gewalt im Management einer amerikanischen Krankenversicherung! In John T. Lescroarts neuem spannendem Justizthriller Der Schwur stehen Lieutenant Glitsky vom San Francisco Police Department und Anwalt Hardy auf verschiedenen Seiten -- ihre Freundschaft droht daran zu scheitern. Tim Markham, Chef der maroden Krankenversicherung Parnassus, wird beim morgendlichen Joggen über den Haufen gefahren. Der Fahrer des Unfallwagens flieht. Markham erliegt im Portola Hospital in San Francisco auf der Intensivstation seinen schweren Verletzungen, obwohl sein Zustand stabilisiert zu sein scheint. Eine Routineuntersuchung macht jedoch offenkundig, dass er nicht an den Unfallfolgen, sondern an einer Überdosis des Medikaments Kaliumchlorid gestorben ist. Die Nachforschungen Lieutenant Glitskys und seines Morddezernats bringen merkwürdige Zusammenhänge ans Licht. Markham wurde im OP von seinem Intimfeind Kensing behandelt, dem er die Ehefrau ausgespannt hatte. Kensings Frau beteuert, dass ihr Mann den verhassten Rivalen ermordet habe. Beerbt als Chef der Krankenversicherung wird Markham von Dr. Malachi Ross, dem bisherigen zweiten Mann. Auch Ross war kein Freund des Verstorbenen. Streitereien über Billigmedikamente und mögliche Einsparungen der Krankenversicherung zu Lasten der Versicherten hatten tiefe Gräben zwischen den beiden Männern aufgerissen. Anwalt Dismas Hardy ist trotz aller Indizien, die gegen seinen Mandanten sprechen, von der Unschuld Kensings überzeugt. Das Stück zweier Freunde, die auf verschiedenen Seiten stehen und zu knallharten Gegnern werden, ist eigentlich ein alter Hut. Mithilfe eines interessanten Plots und gut kalkulierter Unvoreingenommenheit seinen Hauptfiguren gegenüber hält Lescroart jedoch die Spannung hoch und lässt seine Leser bis zum Finale rätseln. Der Schwur wird keine halbe Ewigkeit im Gedächtnis bleiben, bietet aber gute Krimiunterhaltung. Und das heißt nicht wenig! --Ulrich Deurer Quelle:
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