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Aufforderung zum Tanz: Eine Zweiergeschichte

Aufforderung zum Tanz: Eine Zweiergeschichte
Autor: Christine Westermann
Verlag: KiWi-Paperback
Taschenbuch
Auflage: 2
Seiten: 208
ISBN-10: 3-462-03677-7
ISBN-13: 978-3-462-03677-0
ISBN: 3462036777
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Wer hier einen Ratgeber in Sachen Standardtänze vermutet, der irrt. Die im Untertitel angekündigte "Zweierbeziehung" erweist sich nur im übertragenen Sinne als Pas de deux. Die beiden "Solisten" - eine Dame reiferen Alters und ein jüngerer Herr - tun etwas, das im Zeitalter von SMS und E-Mail mehr und mehr in Vergessenheit gerät: Sie schreiben einander Briefe. Deren Lektüre verspricht sowohl Spannung als auch Kurzweil - denn die Briefpartner heißen Jörg Thadeusz und Christine Westermann.

Christine Westermann (Jahrgang 1948) und Jörg Thadeusz (Jahrgang 1968) sind sowohl aus zahlreichen Rundfunk- und Fernsehsendungen als auch als Buchautoren bekannt. Regelmäßig waren sie in der Sendung "Zimmer frei!" zu sehen, die Christine Westermann gemeinsam mit Götz Alsmann moderierte und in der Jörg Thadeusz als Außenreporter mitwirkte.

Der Leser kann miterleben, wie sich die einander nur aus oberflächlichen Begegnungen bekannten Partner vorsichtig annähern. Während zu Beginn des Briefwechsels ein erstes "Abtasten" spürbar ist, gewinnen die gegenseitigen Fragen und Offenbarungen später an Breite und Tiefe, der Ton wird familiärer, herzlicher. Man fordert einander auf und heraus, "tanzt" in wechselndem Tempo, aber mit gleichbleibendem Taktgefühl auf ganz unterschiedlichem Parkett; mal führt die eine, mal der andere.

Erfischend und unverstellt tauschen sich die Partner darüber aus, wie sie die kleinen Dinge des Alltags und große Probleme der Weltpolitik sehen, flirten zunächst noch versteckt und - etwas später - ganz unverblümt miteinander. Für den Leser besonders reizvoll ist dabei die durch Alter, Geschlecht und persönliche Erfahrungen geprägte unterschiedliche Sichtweise der beiden. Sie verteidigen ihre Standpunkte, überdenken aber auch die eigenen Vorurteile und machen bereitwillig Zugeständnisse.

Entstanden ist so ein gelungener Versuch, den Lesern die Kultur des Gedankenaustausches, des Briefwechsels im alten Stil näherzubringen und sie dazu zu inspirieren, wenigstens ab und zu selbst zum Stift zu greifen - ganz im Sinne der Autorin: "Wenn ich jemandem, den ich sehr mag, eine Freude machen möchte, dann schreibe ich ihm. Nicht auf dem Handy, nicht via E-Mail - mit der Hand auf feinem Papier." --Anne Schmidt, Literaturtest
Quelle:




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