Ali Mitgutsch ist so etwas wie der Vater aller Wimmelbücher. Vier Millionen Mal gingen die überdimensionalen Bildgeschichten, die fast ganz ohne Worte auskommen und in denen Piraten wilde Schlachten kämpfen, aber auch das Leben in der Großstadt und in den Bergen, im Zoo und auf dem Bauernhof geschildert wird, über den Ladentisch der Buchhandlungen. Rechtzeitig zum 70. Geburtstag Mitgutschs hat Ravensburger Mein schönstes Wimmel-Bilderbuch auf den Markt gebracht: sozusagen als Quintessenz eines Lebenswerks. 15 Doppelseiten aus seinen früheren Publikationen erzählen 15 unabhängige Geschichten, und noch weit mehr. Dabei ist zum Beispiel auch das berühmte aufgeschnittene Mehrfamilienhaus, in dem Menschen Angst vorm Zahnarzt haben, Geburtstag gefeiert und von der Freundschaft einer alten Dame zu ihren Katzen berichtet wird. Als Kind "liest" man die Bilder mit wachsender Entdeckerfreude. Und als Erwachsener begreift man schnell, woher jüngere Illustratoren wie Rotraut Susanne Berner mit ihrem Winter-, Frühlings- und Sommer-Wimmelbuch viele ihrer Ideen abgeschaut haben. Dass Mitgutsch sein erstes Wimmelbuch Rundherum in meiner Stadt bereits 1968 veröffentlicht hat, sieht man den Zeichnungen ein wenig an. Denn die Illustratorenschule der späten sechziger und frühen siebziger Jahre hat den Münchner klar geprägt. So wirken die Zeichnungen aus Mein schönstes Wimmel-Bilderbuch vielleicht im Vergleich zu denen der Wimmelbücher Berners etwas altmodisch. Aber sie tun dies auf liebevolle Art und Weise. Kinder ab 2 Jahren wird das ohnehin nicht stören. Denn Mitgutschs Bilder sind so bunt und liebevoll ausgestaltet, dass jeder gern darin auf Entdeckungsreise geht -- genau so, wie sich das für zeitlose Klassiker gehört. --Isa Gerck Quelle:
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