Anstoß für Die Geschichte Bayerns gab eine dreizehnteilige Fernsehserie des Bayerischen Rundfunks, für deren wissenschaftliche Konzipierung sich der Autor Friedrich Prinz verantwortlich zeigte. Das Buch spannt einen Bogen von den Ursprüngen der Bayern, die im Dunkeln liegen, bis hin zur Regierungszeit von Franz Josef Strauß. Prinz zeichnet in seinem Werk ein farbenfrohes Bild der keltischen und römischen Anfänge und der Wirren der Völkerwanderung, aus denen das erste bayerische Herrschergeschlecht, die Agilolfingern, hervorging. Geschickt versteht es der Autor, dem Leser die verwirrenden Geschehnisse des frühen Mittelalters zu veranschaulichen und Licht in das typisch bayrische Wesen und die Landeskultur zu bringen, die hier ihre Ursprünge haben. Chronologisch wird die bayerische Geschichte bis in unser Jahrhundert weitererzählt und harmonisch in den deutschen und europäischen Kontext eingebettet. Ein Höhepunkt ist der Aufstieg des Geschlechts der Wittelsbacher, die ununterbrochen von 1180 bis Ende des Ersten Weltkrieges 1918 das Schicksal Bayerns in ihrer Hand hielten. Meilensteine sind die Regierungszeit des Kurfürsten Maximilian I., unter dem München zur Residenzstadt von europäischem Rang wird, und der Aufstieg Bayerns zum Königreich von Napoleons Gnaden Anfang des 19. Jahrhunderts. Die unrühmliche Rolle Bayerns beim Aufstieg Hitlers und des Nationalsozialismus und die herausragende Bedeutung des Landes bei der Entstehung der föderalen Struktur der Bundesrepublik bilden weitere Eckpunkte des Buches. Augenmerk legt der Autor jedoch nicht nur auf wichtige historische Ereignisse, sondern auch auf das Leben der kleinen Leute, so daß der Leser einen Eindruck von den Lebensverhältnissen in der jeweiligen Epoche erhält. Als auflockernd erweisen sich in dem Buch die vielen originalen Zitate von geschichtlichen und kulturellen Persönlichkeiten, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch hindurch ziehen. Eine Liste aller bayerischen Herrscher mit den entsprechenden Regierungsdaten bietet wertvolle Hilfe, um den notwendigen Überblick über das historische Geschehen zu behalten. Zusätzlich empfiehlt die umfangreiche Bibliographie dem Leser weiterführende Literatur zu den einzelnen Epochen. --Markus Hofstätter Quelle:
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