Eine verbotene Liebe im Amerika Ende der 1920er-Jahre: Ein paar zarte BerĂŒhrungen und ein einziger Kuss -- mehr passiert nicht zwischen der verheirateten Honora und dem Gewerkschaftsrebell McDermott. Was bleibt, sind wunderschöne Erinnerungen und zerstörte TrĂ€ume. Dabei sah anfangs alles so schön aus: Mit dem Charme eines Handlungsreisenden hatte der junge Sexton Beecher Herz und Hand der noch jĂŒngeren Honora erobert. Gemeinsam klappern sie seine Kunden ab, verkaufen eine Schreibmaschine nach der anderen. Weil das GeschĂ€ft blĂŒht, wagt Sexton es, ein Haus an den Klippen von Neuengland zu kaufen -- sein groĂer und ganzer Stolz. Doch der Börsenkrach von 1929 bricht dem jungen Paar finanziell das Genick. Sexton verliert seinen Job und damit den Respekt vor sich. Honora erkennt den Mann, den sie geheiratet hat, kaum wieder. Da tritt McDermott, ein junger Fabrikarbeiter und Streikorganisator, in ihr Leben, und mit ihm die groĂe Liebe. Ein Flirt gegen die Gesellschaftsregeln, eine Leidenschaft, die nicht sein darf, beginnt. In den USA gehört Anita Shreve zu den meist gelesenen Autorinnen des Landes. Auch bei uns hat die NeuenglĂ€nderin inzwischen mit Erfolgsromanen wie Olympia oder Das Gewicht des Wassers eine treue und stĂ€ndig wachsende Fangemeinde gewonnen. Auch die tragische Liebesgeschichte Der einzige Kuss wird ihre Leser nicht enttĂ€uschen: Routiniert verknĂŒpft Shreve die anfangs losen HandlungsstrĂ€nge zu einem fesselnden Netzwerk und hĂ€lt die Spannung bis zur letzten Zeile aufrecht. Was Shreves BĂŒcher auszeichnet, ist das echte Interesse, das sie ihren Protagonisten entgegen bringt: Selbst die kleinste Nebenfigur scheint ihr noch am Herzen zu liegen. Schmöker-Fabrikanten Ă la Shreve gibt es viele -- leider haben nur wenige ihre Klasse. --Beate Strobel Quelle:
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