Der Untertitel Das Buch zum Film wird von Verlagen ziemlich inflationär benutzt, Romane oder Making-Of-Reportagen tragen dieses scheinbare Gütesiegel ebenso wie Bände, die Filmdrehbücher wiedergeben. Genau genommen trifft die Bezeichnung aber letztere am perfektesten, denn immerhin wurden ja nach diesen Vorlagen die Filme tatsächlich abgedreht. Allzu häufig taucht im deutschsprachigen Raum diese spezielle Art von Filmbüchern in den Verlagsprogrammen leider nicht auf, aber zu zwei Filmen des Regiegenies Quentin Tarantino findet man sie. Pulp Fiction und From Dusk Till Dawn geben im Grundprinzip identisch zunächst das komplette Drehbuch der Filme wieder. Dies sind also keine Roman-Nacherzählungen, sondern die Filme in Dialogform, so wie Tarantino höchstpersönlich sie verfasst hat. Die geschickt verschachtelten Storys von professionellen (und ultracoolen) Killern, kleinen Gangstern und einem Boxer in Bedrängnis machten Pulp Fiction zum absoluten und stilprägenden Highlight des Filmjahres 1994. Der zwischen Road- und Horrormovie schwankende From Dusk Till Dawn hatte dann nicht mehr ganz den Erfolg (er entstand auch nicht unter der Regie von Tarantino, dieser steuerte aber Buch und schauspielerische Mitarbeit bei). Unter Fans genießt die in einer Vampirbar endende Flucht eines verbrecherischen Bruderpaares jedoch Kultstatus. Um diese Filmgeschichten herum sind die Bände leicht unterschiedlich ausgestattet: From Dusk Till Dawn enthält neben dem Drehbuch einige farbige Filmfotos, im Gegenzug präsentiert der Pulp Fiction-Band Informationen von den Dreharbeiten sowie kurze Lebensläufe und Filmlisten der Darsteller von John Travolta bis Bruce Willis. Dafür gibt's dann hier aber keine Bilder. Diese Bände sind sicherlich kein kurzweiliger Lesestoff (das verhindert die Dialogform), aber für gestandene Filmfans trotzdem ein Muss. --Joachim Hohwieler Quelle:
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