Die erfolgreiche amerikanische Kinder- und Jugendbuchautorin Barbara Rogasky hat zu Beginn ihres sehr informativen und gut lesbaren geschichtlichen Sachbuchs Der Holocaust eine deutliche Warnung gestellt: "Ich will nicht, dass du von diesem Buch Alpträume bekommst. Das ist bestimmt nicht meine Absicht. Es geht in diesem Buch um entsetzliche Dinge, wie sie in einem Alptraum vorkommen könnten. Aber anders als in einem schrecklichen Traum ist alles, was ich hier beschreibe wirklich passiert". Barbara Rogasky, selbst Kind russisch-jüdischer Einwanderer, geht ihr Thema gründlich an und stellt zunächst elementare Fragen: Was heißt "Holocaust"? Und wo liegen die Wurzeln des Judenhasses, der sich schon seit Jahrhunderten tradiert? Wie konnten sich die Nationalsozialisten diese schwelenden Ängste und Vorurteile für ihre Propaganda zu Nutze machen? Sie führt dem Leser eindringlich vor Augen, wie gnadenlos die Vernichtungsmaschinerie der Nazis zu arbeiten beginnt. Zunächst die Deportationen, die Bildung von Ghettos und schließlich der fabrikmäßig organisierte Massenmord in Konzentrationslagern. Eingestreut sind Fotografien von Tätern und Opfern, Szenen aus dem Ghetto und Berichte von KZ-Häftlingen. Doch Rogasky beleuchtet auch den jüdischen Widerstand, die Rolle der USA und Großbritanniens und nennt auch die wenigen mutigen Helfer, die es gegeben hat und die, so wie Dietrich Bonhoeffer, ihr Engagement mit ihrem Leben bezahlt haben. Ergänzend ist am Schluss des Buches ein ausführliches Stichwortverzeichnis sowie eine kommentierte Leseliste, die eine Fülle von weiteren Anregungen, sortiert nach Themengebieten, enthält. Eine ausgezeichnete Fundgrube für alle, die neugierig wurden und mehr wissen wollen. --Manuela Haselberger Quelle:
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