Den Bereich empirischer Sozialforschung sollte sich jeder sozialwissenschaftlich orientierte Student gründlich erschließen. Dabei geht es um die Gewinnung von empirisch gesicherten Ergebnissen über Staat und Gesellschaft, aber auch um die ganz konkreten Jobaussichten: Schließlich sind die methodisch qualifizierten Absolventen begehrte Kandidaten für Markt-, Meinungs- und Wahlforschungsinstitute, Statistische Ämter u.v.m. Egal ob Medien, politische Entscheider, Unternehmen, Verbände oder Vereine: Sie alle haben enormen Bedarf an verlässlichen Daten zur sozialen Wirklichkeit. Das umfangreiche Grundlagenwerk von Andreas Diekmann informiert über Anwendungsmöglichkeiten, Grenzen, Probleme und Methoden der empirischen Sozialforschung. Im Gegensatz zu Lehrwerken für andere Wissenschaftsbereiche werden hier z.B. auch das Werturteilsproblem thematisiert und durchaus erhellende Exkurse etwa in die Geschichte (Stichwort: Politische Arithmetik) geboten. Im Vordergrund steht jedoch das fundierte Wissen um Vor- und Nachteile von Querschnitts-, Panel- und Kohortenstudien sowie den vielen anderen Varianten sozialwissenschaftlicher Datenerhebung und -verarbeitung. Die meisten Studierenden dieses Bereichs dürften dankbar sein, dass Ihnen keine mathematischen Kunststücke abverlangt werden und sie Schritt für Schritt mit den verschiedenen Untersuchungsdesigns vertraut gemacht werden. Wermutstropfen des Bandes bleibt, dass Lehrbücher in Sachen Didaktik inzwischen oft ein anderes Niveau erreichen. Hier finden wir im Wesentlichen durch kleine Statistiken und Schaubilder unterbrochenen Fließtext ohne weitere Strukturierung. Dabei haben empirische Studien doch längst belegt, wie der Lernerfolg von Studierenden etwa durch Merksätze, Wiederholungsfragen, Musterlösungen und dergleichen deutlich gesteigert werden kann?! --Henrik Flor Quelle:
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