Eigentlich hat sich Kommissar Laviolette nur aus gesundheitlichen Gründen nach Sisteron begeben, einem bezaubernden Städtchen in der französischen Provence. Dort besucht er mit Begeisterung die Theateraufführungen, die vor der nächtlichen Kulisse einer Burgruine stattfinden. Eines abends werden während einer besonders dramatischen Szene Stoffpuppen vom Burgturm geworfen, um besonders perfide Morde darzustellen. Nach der Aufführung erleben die Schauspieler jedoch eine entsetzliche Überraschung: Bei einer der in den Abgrund geschleuderten Gestalten handelte es sich nicht um eine Puppe, sondern um eine junge Frau! Kommissar Laviolette wird zu seinem Leidwesen in die Ermittlungen hineingezogen, sein Aufenthalt in Sisteron auf unbestimmte Zeit verlängert. Wie bereits in Das Zimmer hinter dem Spiegel, dem ersten Fall des scharfsinnigen Kommissars, stehen auch in Tod unter der Glyzinie die Landschaftsschilderungen fast gleichrangig neben dem eigentlichen Kriminalfall. Laviolettes Spaziergänge durch Dörfer und Wälder sind nicht nur wunderschön erzählt, sie tragen auch in hohem Maße zur Spannung des Romans bei. Der Kommissar wiederum ist so fassettenreich gezeichnet, das sein persönliches Schicksal der ganzen Serie eine zusätzliche Dimension verleiht. Diesem Roman könnte man höchstens den Vorwurf machen, er sei zu dünn. Glücklicherweise bleibt der Nachschub nicht aus. Noch dieses Jahr erscheint ein Sammelband mit drei Erzählungen, die weitere Enthüllungen über das Leben von Laviolette versprechen: Kommissar Laviolettes Geheimnis. --Hannes Riffel Quelle:
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