Wer die Geheimnisse des Schnapsbrennens lüften und sich selbst mit der Herstellung verschiedener hochprozentiger Getränke befassen möchte, ist mit diesem kleinen, aber feinen Buch bestens beraten. Über die geschichtlichen Hintergründe und frühen Brenntechniken wird der Leser zum ersten, zwar etwas trockenen, aber ganz und gar nicht unwichtigen Punkt geführt, nämlich die gesetzlichen Bestimmungen zum Thema Schnapsbrennen. Anschließend erläutert der Autor das Prinzip des Brennens näher, d.h. welche Rohstoffe geeignet sind und wie eine moderne Brennanlage funktioniert. Am ausführlich dargestellten Beispiel "Whiskeybrennen nach Moonshiner Art" ist jeder Schritt erklärt und nachvollziehbar. Aber wer eher Geschmack an Apfelbrand findet, soll nicht enttäuscht werden, sondern sich auf das nächste Kapitel stürzen, da es alles Wissenswerte zu diesem Thema beinhaltet. Nicht nur die Geräte und Rohstoffe, sondern auch eine genaue Anleitung zur Herstellung eines Apfelbrandes bis hin zur Abfüllung ist detailliert aufgeführt. In diesem Zusammenhang findet man andere bekannte Obstbrände und- geiste (z.B. Kirsche, Himbeere, Birne usw.), mit entsprechender Anleitung für die Herstellung, aber auch ausgefallenere Spezialitäten wie Kräuterbrand oder Steinhäger werden berücksichtigt. Wem das Brennen von Schnaps zu umständlich ist, dem ist das letzte Kapitel dieses Buches gewidmet, da hier die Herstellung von Ansatzlikören und -schnäpsen erläutert wird. Nicht nur die wichtigsten allgemeinen Richtlinien für ein Gelingen werden geschildert, auch folgt im Anschluss eine ausführliche Rezeptsammlung. Das Buch ist gut aufgeteilt und übersichtlich gegliedert, die einzelnen Beschreibungen lassen sich auch von Laien nachvollziehen, auch ohne viel Skizzen und Bilder. Neben den klassischen Methoden der Schnapsherstellung, die allerdings nur mit aufwändigen Apparaturen (Brennbalsen etc.) hergestellt werden können, ergeben sich aus den Ansatzschnäpsen attraktive Alternativen, sodass für jeden Geschmack in diesem Buch das entsprechende zu finden ist. --Andrea Waldenmayr Quelle:
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