Seltsames passiert in Göteborg: Mehrere Studenten werden nachts von einem Unbekannten niedergeschlagen und beinahe umgebracht. Niemand will etwas gesehen haben, kein Opfer das andere kennen. Kommissar Erik Winter steht vor einem Rätsel: Wo ist das Muster, wo der Zusammenhang? Andere Ereignisse beunruhigen den gerade aus dem Erziehungsurlaub zurückgekehrten Vater allerdings mehr. Ein paar Kinder wurden angeblich von einem "Onkel" aus der Tagesstätte mit dem Auto entführt, aber unbeschadet wieder abgeliefert. Noch ist keinem Kind wirklich etwas passiert, aber das kann sich jederzeit ändern. Doch Winter und sein Team tappen im Dunkeln. Bis langsam deutlich wird, dass beide Fälle auf grausame Weise miteinander verwoben sind. Vier Fälle lang haben die Leser den Göteborger Kommissar Erik Winter bei seiner Entwicklung vom einsamen Jäger zum Teamkämpfer, vom coolen Einzelgänger zum Ehemann und Familienvater begleitet. Mit Der Himmel auf Erden liegt nun der fünfte Kriminalroman des schwedischen Bestsellerautoren Ake Edwardson vor: blutarm, aber das nur im wahrsten Sinne des Wortes. Die Grausamkeit der Verbrechen ist hier nicht in Liter Blut pro Seite zu bemessen. Wie so oft bei Edwardson ist das Geschehen vor allem deshalb so erschreckend, weil es die beinahe logische Folge einer brutalen, entmenschlichten Gesellschaft ist. Wer sind die Täter, wer die Opfer? Die Grenzen verschwimmen in Der Himmel auf Erden. Am Ende herrscht Stille -- und eiskaltes Entsetzen beim Leser. "Heaven is a place on earth", schnulzt an einer Stelle im Buch Belinda Carlisle im vorweihnachtlichen Göteborg. "Das ist unsere Aufgabe", meint Winters Kollege Halders, "die Erde zum Himmelreich zu machen." "Es ist umgekehrt", antwortet Winter mit resigniertem Zynismus: "Der Himmel ist ein Erdenreich." --Beate Strobel Quelle:
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