Wie war das damals, als innerhalb weniger Monate 25 Millionen Menschen in Europa in den Jahren 1348/49 an der schwarzen Pest gestorben sind? Günther Bentele hat sich dieses Thema für sein Jugendbuch ausgewählt. Die Geschichte beginnt 1347 in Stuttgart, als der reiche Kaufmann Schimmelfeldt und sein Sohn vom Henker auf den Schindanger der Stadt getrieben werden. Christoph, der Sohn, befürchtet das schlimmste. Aber der Henker darf Gnade walten lassen, die beiden werden nur aus der Stadt vertrieben. Zu Fuß und ohne Geld schlagen sie sich durch den Schwarzwald. Offenbar werden sie sogar verfolgt. Doch Christophs Vater übersteht die Strapazen nicht - er stirbt an den Folgen der Folter, die man in Stuttgart angewendet hatte, um ein Geständnis zu erpressen. Christoph findet Unterschlupf in der jüdischen Gemeinde in Straßburg. Doch die Zeiten sind gefährlich - aus Italien kommen Nachrichten vom herannahenden Schwarzen Tod. In der Schweiz behaupten die Leute, dass die Juden Schuld an der Pest hätten, sie würden die Brunnen vergiften. Schnell sind sie als Sündenböcke erkannt und werden grausam umgebracht. Günther Bentele hat einen spannenden Roman über die Zeit des Mittelalters geschrieben. Er führt seinen jungen Leser an die Lebensweise der deutschen und jüdischen Bevölkerung heran. Ebenso liefert er Erklärungen für die Judenverfolgung und kann sowohl Folter, Progrom als auch Pest in ihrem Schrecken beschreiben, ohne dass die Sprache und seine Bilder zu brutal werden. Ein Buch, das zum ersten Kennenlernen dieser Thematik sehr geeignet ist. --Magnus Burr Quelle:
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