Dass so etwas gut gehen kann, zeigt das Beispiel Microsoft eindrucksvoll: Das Software-Unternehmen verdankt sein Wachstum eben dieser Form des Kapitalzuflusses. Dass allerdings der Einsatz von Beteiligungskapital auch schief gehen kann, beweist ein Blick in die aktuellen Insolvenzlisten. Wie dem auch sei -- das Instrument des Beteiligungskapitals gewinnt in Deutschland an Boden und Kontur, sowohl in Form spezialisierter Fonds als auch (mit größerem Kapitaleinsatz) in Form direkter Beteiligungen.

In seinem knapp 260 Seiten umfassenden Werk gibt Natter einen guten Überblick über den Markt in den USA, Europa und Asien. Kleine Kritik: Die statistischen Zahlen datieren aus Zeiträumen bis 2001, hinken also in ihrer Aussagekraft auch bezüglich etwaiger Renditeerwartungen dem aktuellen Wirtschaftsgeschehen leicht hinterher. Wertvoll aber wird das Buch für den Anleger auf der Suche nach neuen Wegen durch den (umfassenderen) theoretischen Teil zum Beteiligungskapital. Hier geht der Autor in medias res und beschreibt mit klaren Worten die Bausteine einer erfolgreichen Beteiligungsanlage -- von den Erwartungen der Investoren bis hin zu den quantitativen und qualitativen Bewertungskriterien zur Leistungsfähigkeit potenzieller Kapitalempfänger. Und da bei solchen Anlageformen Wohl oder Wehe erst dann entschieden sind, wenn das Engagement beendet ist, fehlen interessante Überlegungen auch zu diesem Kapitel nicht.

Anleger, die erst mit kleineren Summen in dieser Form der Anlage Erfahrungen machen möchten, sollten die Ausführungen des Autors zur Gestaltung von Venture-Capital-Fonds lesen. Hier sind nicht nur die rechtlichen Aspekte, sondern auch die steuerlichen Grundlagen gut abgehandelt. Und es gibt leicht verständliche Hinweise zur Berechnung der Rendite. Fazit: Ein flüssig geschriebenes Sachbuch, das dem Einsteiger in diese Kapitalanlage das notwendige Rüstzeug vermittelt, um fundiert mitreden -- und dann auch entscheiden -- zu können. --Horst-Joachim Hoffmann
Quelle: