Die zentralen Themen in den Römischen Elegien sind die Liebe und der Tod.Damit steht der Zyklus sowohl in der antiken Tradition der Elegie als Trauergesangals auch in der Tradition der erotischen Elegie bei den lateinischen Klassikern.Liebe und Tod werden von Brodsky in zahlreichen thematischen und motivischenSpannungen wie Raum und Zeit, Licht und Dunkelheit oder Einheit und Vielfaltgestaltet. Rom als Ewige Stadt, als Schwelle zwischen Vergangenheit undZukunft sowie zwischen Realität und Literatur ist ein weiterer inhaltlicherSchwerpunkt des Zyklus. Der Sprecher in den Römischen Elegien ist als Dichterim Exil erkennbar und trägt deutlich autobiografische Züge. Dichtung undExil sind hier wie im gesamten Werk Brodskys nach 1972 von großer Bedeutung.Ausgangspunkt ist die subjektive Erfahrung des Dichters in Rom, der wiederholtseinen individuellen Standpunkt im Kontinuum von Zeit und Raum definiert.Zugleich versucht er eine distanzierte Perspektive einzunehmen, aus derer in dem persönlichen Erlebnis eine universelle Ebene erkennt. Eine Metapherfür diese Haltung ist der Dichter, der ein Foto von sich selbst im schlafendenZustand betrachtet. Quelle:
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