In ihrer Heimat Rußland hat die Moskauer Krimiautorin Alexandra Marinina in kürzester Zeit die Bestsellerlisten mit ihren Thrillern erobert. Jetzt liegen die Ermittlungen ihrer Kommissarin Anastasija Kamenskaja auch auf deutsch unter dem Titel Auf fremdem Terrain vor. Fremdes Terrain betritt Anastasija in der Tat, als sie sich für zwei Wochen in ein ruhiges Sanatorium zurückzieht, um ihre Rückenschmerzen zu kurieren. Allerdings gehen in diesem Kurheim merkwürdige Dinge vor. Nachts werden junge Mädchen ins Schwimmbad geschleust, Videokameras positioniert, und dann stirbt vor den Augen Anastasijas ein Mann und sie steckt mitten in den Ermittlungen zu einem Mordfall. Pikant dabei: Die örtliche, alles kontrollierende Mafia ist hellhörig geworden. Hat sie die Hand im Spiel oder wird ihre Domäne von einer Konkurrenz-Organisation bedroht? Anstasija ist amüsiert: "Die Mafia engagiert mich als Privatdetektiv, damit ich ihr helfe, ihre Konkurrenten zu beseitigen." Es ist interessant und spannend, die Aufdeckung des Verbrechens mit Anastasija zu verfolgen: "Analysen anstellen, alle Nuancen ausleuchten, Gesetzmäßigkeiten ableiten." Alles deutet darauf hin, daß im heutigen Rußland, ebenso wie im Westen, mit den Sehnsüchten der Menschen gespielt wird. Zum einen werden junge Menschen mit einem Angebot einer Hauptrolle zum Film gelockt, andererseits werden kranke, perverse Phantasien mit diesen Filmen befriedigt, denn die Hauptdarsteller erleben das Filmende nicht immer. Bedrückend dabei, daß hochtalentierte Kunst meistbietend kriminell eingesetzt wird, denn mit diesen Filmen läßt sich sehr schnell ungeheuer viel Geld verdienen, und niemand fragt dabei nach Moral und Sittlichkeit. --Manuela Haselberger Quelle:
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