Modern, ungebunden, erfolgreich -- die Architektin Katarina könnte Modell stehen für die junge Schwedin von heute. Doch dann wird sie ungeplant schwanger von ihrem amerikanischen Lover Jack. Der rastet aus, als er davon erfährt, und schlägt Katarina krankenhausreif. Von diesem Zeitpunkt an ist alles anders in Katarinas Leben: Tief vergrabene Erinnerungen an ihre Kindheit kommen an die Oberfläche. Auch ihr Vater hatte ihre Mutter geschlagen, über Jahre hinweg, immer und immer wieder. Wieso nahm ihre Mutter Elisabeth, eine eigentlich starke, intelligente und unabhängige Frau, dies so lange und ohne Gegenwehr hin? Ist vielleicht nicht nur der Hang zur Gewalt, sondern auch der zum Ertragen von Gewalt erblich? Katarina spürt, dass sie erst die Geschichte ihrer Mutter kennen lernen muss, um ihre eigene zu verstehen und zu bestimmen. Nach Jahren der Distanz bauen ausgerechnet die Schläge von Jack wieder eine Brücke zwischen Mutter und Tochter. Mit ihrem achten Roman, Hannas Töchter, eroberte die schwedische Journalistin Marianne Fredriksson 1994 Deutschland und den Rest der Welt. In ihrem neuen Generationen-Schmöker Geliebte Tochter greift sie wieder die großen Themen ihres Super-Sellers auf: Was sind meine Wurzeln? Warum wurde ich, was ich bin? Was ist hinzunehmen, was kann ich ändern? Dabei kommt Geliebte Tochter für Fredriksson'sche Verhältnisse ungleich moderner daher, kraftvoll in den Bildern, sanft in der Sprache. Ein Roman, der nach Schuldigen sucht, ohne zu verurteilen, der Beziehungen auslotet ohne Angst vor der Tiefe, der Fragen aufwirft, ohne Antworten aufzudrängen. Kurzum: ein Roman, der lesenswert ist. --Beate Strobel Quelle:
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