"Eine Freundin, für die es keine Nachfolge gegeben hat", sagt Irmgard Weinhofenüber Brigitte Reimann, die sie seit 1948 kannte. Als Irmgard Weinhofeneinen Niederländer heiratete und nach Amsterdam zog, bedeuteten BrigitteReimann ihre lebendigen Berichte einen Blick in jene Welt, die ihr nichtzugänglich war. Wie die Freundin sich in den fernen Niederlanden durchschlug,verfolgte sie mit Bewunderung und der Neugierde der Autorin, die einenRomanstoff witterte. Sie selbst schrieb ihr oft ausführlicher über Privates,Klatsch, Kulturpolitik und Manuskripte, als sie das bei anderen Briefpartnernoder in ihren Tagebüchern tat. Mal übermütig, mal verzweifelt, mal verschwörerisch- diese Briefe dokumentieren die Freundschaft zweier temperamentvoller,begeisterungsfähiger, leidenschaftlicher Frauen über Ländergrenzen hinweg."So eine Freundin wie Du fehlt mir jetzt ganz besonders", schreibt BrigitteReimann 1969 an Irmgard Weinhofen ins ferne Amsterdam, und dann vertrautsie ihr all das Traurige an, was ihr gerade widerfahren ist. Die Briefe,die sie einander in bösen wie in guten Zeiten schicken, zeugen von einerbesonders innigen Freundschaft, der auch die räumliche Entfernung nichtsanzuhaben vermag. Als Brigitte Reimann kaum mehr selbst schreiben kann,übernehmen es Freunde, Irmgard Weinhofen von ihrem Krankenlager zu berichten.So fügt diese Korrespondenz bisher unbekannte Bausteine zur BiographieBrigitte Reimanns hinzu. Quelle:
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