Kunstliebhaber können in Rußland jede Menge entdecken. Russische Künstler haben nicht nur die Ikonen -- wunderschöne Heiligenbilder -- im Dienst der orthodoxen Kirche hervorgebracht, sondern auch hochwertige Wandmalereien -- Fresken genannt. Reisende, die die verschiedenen Baustile faszinierend finden, werden an jeder Ecke fündig. Ob die altrussische Baukunst oder der berühmte "Zuckerbäckerstil" -- die Städte und Orte dieses riesigen Landes sind architektonisch eine wahre Pracht. Um die Kunst der Jahrhunderte besser verstehen zu können, kommt man um die Geschichte Rußlands nicht herum. Der Kunst-Reiseführer Rußland von Christine Hamel bringt dem Leser auf fast 70 Seiten die "Kleine Kulturgeschichte" nahe. Der Reiseteil führt zunächst nach Moskau, wohl eine der schönsten und bedeutendsten Städte der russischen Republik. Mit einem ausführlichen Rundgang kann man sämtliche Sehenswürdigkeiten mit künstlerischen Augen betrachten: Unter anderem den Kreml, das Neujungfrauenkloster und den Arbat -- heutige Einkaufsstraße und frühere Gegend der Maler und Literaten. Die Reise führt weiter über den Goldenen Ring, die Klosterlandschaft nordöstlich von Moskau, mit seinen herrlichen kleinen Städtchen. Auch St. Petersburg, das "Fenster gen Westen" fehlt auf der Kunst- und Kulturreise nicht. Schon die Liste am Anfang des Kapitels, mit den Stationen, die die Autorin für "besonders sehenswert" hält, ist beachtlich! Ergänzt wird der Kunstführer durch ein Kapitel mit praktischen Hinweisen für die Reise sowie durch einen kleinen Sprachführer. Allerdings ist dieser eher zu vernachlässigen, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Es ist eben kein Reiseführer im üblichen Sinne, sondern einer, der fast ausschließlich auf den Spuren der Kunst wandelt. Wenn man Rußland unter diesem Aspekt bereisen möchte, ist das Handbuch sehr zu empfehlen. --Corinna Freese Quelle:
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