"Ich liebe Pop Art und will mit Pop-Aspekten spielen." Getreu diesem Motto formt Jeff Koons in seiner aus sieben plakatgroßen Bildern bestehenden Serie Easyfun -- Ethereal flüssigen Käse zu perückenbedeckten Gesichtern, bildet aus spritzendem Fruchtsaft, fliegenden Maiskörnern, wehenden Haaren und leicht geöffneten Lippen surrealistisch anmutende Arrangements oder lässt vor der Kulisse der Niagarafälle pedikürte Beine neben Doughnuts und Eiscreme wie in einer Fleischereiauslage ins Bild hängen. Die einzelnen Collagen entwarf Koons zunächst am Computer. Als Material dienten ihm dabei die bunten Werbeanzeigen der amerikanischen Lebensmittelindustrie, Magazinbilder und Landschaftsdarstellungen. Anschließend übertrugen seine Mitarbeiter die Vorlagen in traditioneller Öltechnik auf riesige Leinwände. Die fotorealistischen Arbeiten, in deren Mittelpunkt die banalen Waren des alltäglichen Konsums stehen, bannen den Blick des Betrachters durch ihre verwirrende Komposition und die magische Verführungskraft der glänzenden Objekte. Die sieben Arbeiten entstanden im Auftrag der Deutschen Guggenheim Berlin. Im vorliegenden Band werden sie zusammen mit mehreren Fotografien vorgestellt, die während der Entstehungsphase der Bilder im Atelier des Künstlers gemacht wurden. Auch zahlreiche Beispiele früherer Werke Koons sind abgebildet und werden von ihm im Rahmen eines Interviews mit dem Kunstkritiker David Sylvester erläutert. Jeff Koons, der 1955 in Pennsylvania geboren wurde, arbeitete zunächst als Warenmakler an der Wallstreet, bevor er sich der Kunst zuwendete. Bekannt wurde er Ende der 80er-Jahre durch seine Bilder und Skulpturen der Serie "Made in Heaven". Sie zeigten ihn mit seiner damaligen Frau, der Pornodarstellerin Cicciolina, beim Liebesakt, und sorgten für viel Furore. Jeff Koons begreift sich selbst als nichtelitären Künstler, der eine allen verständliche Kunstsprache spricht. In Easyfun -- Ethereal beweist er erneut, wie gut er sich darauf versteht, Massenkultur in Kunst zu verwandeln. --Britta Müller Quelle:
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