Zweimal ging Albrecht Dürer nach Italien, und jedes Mal kam er mit größerem Selbstzutrauen nach Deutschland zurück. "Doheim" in Nürnberg werde er behandelt wie "ein Schmarotzer", schrieb der Künstler schmollend nieder, in Venedig hingegen sei er als Maler-Fürst willkommen. Als echten Fürsten mit schickem Gewand verewigte Dürer sich in einem Porträt von 1498, das zwei Jahre vor dem berühmten Selbstbildnis in Christus-Ikonografie entstand. Dieses Zeugnis künstlerischer Prachtentfaltung ziert den Umschlag des vorliegenden Prachtbandes. Anlässlich der Wiedereröffnung der Wiener Albertina wurde dieser opulente Bildband zur großen Dürerausstellung publiziert, der in einer beeindruckenden Art und Weise Einblick gewährt in das Schaffen des größten Renaissance-Genies nördlich der Alpen. In prächtiger Druckqualität dokumentiert Albrecht Dürer die herausragende Landschaftskunst des Meisters, Tier- und Pflanzenstudien (wie den berühmten "Hasen" von 1502, in dessen Augen sich das Atelierfenster spiegelt), Arbeiten zum Marienleben und der Leidensgeschichte Christi sowie Auftragsarbeiten für Kaiser Maximilian I. Sie alle zeugen von der großen Wertschätzung, die Dürer nicht nur in Italien genoss, und illustrieren nachdrücklich das riesige Spektrum an künstlerischen Aufgaben, dass der Maler, Zeichner und Kupferstecher im Laufe seines Lebens bezwang. Ein Hauptaugenmerk des Bandes gilt auch den Dürer'schen Selbstporträts, die das Selbstbewusstsein und neue Selbstverständnis des Renaissance-Künstlers generell zeigen. Sie runden die durchweg gelungene Publikation trefflich ab. --Stefan Kellerer Quelle:
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