1989 überraschte uns Wieland Schmied mit seiner blendenden Aufsatzsammlung De Chirico und sein Schatten im Prestel Verlag, in der er unter anderem die Polyperspektivität der De Chirico'schen Bildwelt untersuchte -- und so unserem Blick auf die melancholischen Gemälde mit ihren Statuen, Kleiderpuppen, Dampflokomotiven und endlos scheinenden Arkadengängen seinerseits eine neue Perspektive verlieh. Nicht erst seit dieser Zeit ist De Chirico so etwas wie der Schatten Schmieds geworden: Zahlreiche Publikationen zum wichtigsten Vertreter der "peintura metafisica" wiesen den Kunsthistoriker als einen der profundesten Kenner des italienischen Malers aus. Nun ist in der herausragenden Prestel-Reihe Pegasus Wielands monografische Abhandlung Giorgio de Chirico. Reise ohne Ende erschienen, die manches Verblüffende, vor allem aber auch manches Gelungene zu Leben und Werk des großen Italieners enthält. Neben Biografischem sind immer wieder blendende Bildbeschreibungen zur Welt des großen Italieners eingestreut, die neue Schlaglichter werfen auf de Chiricos gemeinsam mit dem Futuristen Carlo Carrà begründete metaphysische Malerei. Alles in allem ist Giorgio de Chirico eine blendende Einführung. Dass Schmied dabei auch noch überaus flüssig und gut lesbar schreiben kann, ist ein Verdienst, das seine begeisterten Leser ihm zusätzlich danken werden. --Thomas Köster Quelle:
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