Wir wissen nicht, ob Gott am siebten Tag zum Rendern eine Software zu Hand nahm oder wie er sonst diese natürlich wirkenden Licht- und Schattenspiele hinbekommen hat -- normale Menschen aber werden wohl zu Mathematik und Software greifen müssen. Markt und Technik macht es zumindest ein wenig leichter mit dem Handbuch Jetzt lerne ich Open GL. Auf knapp 400 Seiten erklärt Lorenz Burggraf die Programmierung und das Basiswissen, das man benötigt, um Lichtkegel, Kugeln und Körper zu erstellen. Open GL ist dabei kein Maus-Programm, mit dem man sich Körper zusammenklickt, sondern eine Bibliothek, die unter Windows und Linux zur Programmierung von 3-D-Grafik verwendet wird. Dazu braucht man einiges an mathematischen Grundlagen -- Vektoren, Matrizen, Koordinatensysteme (Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger bereit halten!) und ein paar Grundlagen der C- bzw. C++-Programmierung. Jetzt lerne ich Open GL beginnt dankenswerterweise mit einer sehr kurzen Einführung in die mathematischen Grundlagen, die Kenner auch überspringen können. Nach einer recht ausführlichen Vorstellung der Programmierung mit Visual C++ geht es zur Sache: von Lichtquellen über Farbmodelle, von Blickwinkeln und Sichten und Perspektiven, Animationen, Freiformflächen, Polygone und Texturen ist die Rede. Wer den Eindruck gewinnt, dass 3-D-Programmierung eine etwas eigene Diktion verwendet, liegt richtig. Jedes Thema wird mit Code-Beispielen illustriert und Schritt für Schritt erklärt. Die dargestellten Szenen sind einfach gehalten; Einsteiger werden nicht mit zu hohen Anforderungen überfrachtet. Burggraf schreibt in einem lockeren, gut lesbaren Tonfall und hat offenbar Freude daran, Lesern etwas beizubringen. Das Handbuch richtet sich an Entwickler, die bereits C oder C++ und sicher mit den entsprechenden Werkzeugen hantieren können, aber noch keine Erfahrung in 3-D-Programmierung gesammelt haben. Einsteiger seien daran erinnert, dass 3-D zwar wirklich cool aussieht, aber nicht sonderlich einfach zu programmieren ist und einiges an Rechenleistung beansprucht, man sollte also wissen, was man tut. Dieses Grundwissen vermittelt das Handbuch, ohne eine komplette Referenz für Open GL zu sein. Eine CD mit Beispielen liegt dem Handbuch bei. --Susanne Schmidt Quelle:
|