Irgendwie haben zwei der drei Vögel, die da im Buch von Bruno Hächler und Birte Müller auf dem Ast eines knorrigen Baumes sitzen, einen rabenschwarzen Tag. Jedenfalls zetern sie und schimpfen und schnattern sie in einer Tour und lassen keine gute Feder an rein gar nichts. Kalt ist es im Winter, Schnee finden sie öde, und dass sich die Kinder in den Schnee legen und mit den Armen fuchteln, um Abdrücke von "Schnee-Engeln" zu machen, ist ja wohl auch eher lächerlich. Nur der dritte Rabe mag den Schnee und setzt sich eine Krone aus Flocken auf den Kopf. Und eines Nachts sorgt er sogar dafür, dass die Kinder glauben, einen echten "Schnee-Engeln" zu sehen. Ein bisschen erinnert Der Schneerabe von Autor Hächler (Hubert und der Apfelbaum, Seelenrisse) und Illustratorin Müller, die uns schon mit Herr Meier und Herr Müller sowie mit Rudi Riese erfreute, an einen gefiederten Verwandten von Leo Lionnis Frederick, der ja auch etwas anders als die anderen und vor allem irgendwie poetischer als seine nörgelnden Mausgenossen war. Aber trotzdem ist hier alles doch ein wenig prosaischer, denn Hächler hat seine Geschichte an eine winterliche Alltagssituation im Kinder-Winterleben angepasst. Und so ist Der Schneerabe ein wundervolles Buch zum Vorlesen geworden: vor allem, wenn man vom Schnee-Engel-Machen nach Hause kommt und eine erwärmende Geschichte braucht. --Thomas Köster Quelle:
|