Es gibt inzwischen zahllose Bücher über Albert Einstein. “Mein Weltbild” ist etwas Besonderes: Hier wird Einstein ausschließlich durch seine eigenen Texte dargestellt. Auf diese Weise entsteht ein spannendes Selbstporträt des genialen, enorm populären und vielseitig interessierten und engagierten Wissenschaftlers. Einstein hat sich oft und zu den verschiedensten Themen geäußert, schriftlich wie mündlich. So enthält dieses Buch eine bunte Vielfalt von Briefen, Notizen, Artikeln, Glossen, Interviews und Reden, geschickt ausgesucht und arrangiert von Herausgeber Carl Seelig. Wir erfahren hier aus erster Hand Einsteins Gedanken zum Beispiel zu Wissenschaft, Religion, Gesellschaft, Faschismus, Erziehung, den USA, Pazifismus, Judentum, Kultur, Philosophie – und zu herausragenden Persönlichkeiten wie dem Philosophen Bertrand Russell, dem Schriftsteller George Bernhard Shaw oder den Wissenschaftlern Newton, Kepler und Max Planck. Dabei entsteht jedoch nicht nur ein facettenreiches Bild des Menschen und Wissenschaftlers Einstein. Zugleich dokumentiert sich hier ein Stück Zeitgeschichte, das Politik, Krieg und Faschismus ebenso umfasst wie Kultur und die Entwicklung der Wissenschaften. Ob Einstein an einen Minister Mussolinis schreibt, um sich für die Freiheit der Wissenschaft im faschistischen Italien einzusetzen, oder ob er ein Grußwort an japanische Schulkinder schickt: Einstein hat sich nie in einen Elfenbeinturm zurückgezogen, sondern aktiv Stellung bezogen, nicht nur in wissenschaftlichen sondern auch in gesellschaftlichen Fragen. All das würde schon genügen, um dieses außergewöhnliche Buch wärmstens zu empfehlen. Hinzu kommt aber noch, dass Einstein ein eindrucksvoller Redner war und sich auch schriftlich hervorragend auszudrücken wusste. Und das macht “Mein Weltbild” letztlich nicht nur zu einem spannenden und erhellenden Buch über ein Genie und seine Zeit, sondern auch zu einem ganz besonderen Lesegenuss. -- Gabi Neumayer Quelle:
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