Man darf den Zeitungen nicht trauen, denn meistens ist alles falsch, was darin geschrieben steht. Aus dem schrecklichen Graf Olaf, dem ersten Vormund der Baudelaire-Waisen, haben die Blätter einen Schurken namens Omar gemacht, und die Quagmeir-Drillinge, die Graf Olaf entführt hat, sind in dem Artikel zu Zwillingen geworden. Und trotzdem nimmt Mr. Poe, der peinlich auf den Ruf seiner Bank bedachte Lebensverwalter der Baudelaire-Waisen, den „Tagespedanten“, in dem dies alles steht, in Schutz: ein weiterer Fehler in der Fehlerserie seiner Entscheidungen. Zu den falschen Entscheidungen Mr. Poes gehört diesmal, dass er Violet, Sunny und Klaus Baudelaire ins geheimnisvolle Dorf F.F. verschickt, dass sich getreu dem Motto „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“ der drei armen Waisen annehmen will. Hier herrscht ein merkwürdiger Ältestenrat, der 19.822 Regeln des Zusammenlebens beschlossen hat, und die ganze Gegend ist vor lauter Krähen schwarz. Aber es gibt auch Hektor, der mit seiner Geheimbücherei und seiner Geheimbastelstube eine Art Insel der Glückseligkeit für die Kinder zu bieten hat. Das es dabei nicht bleiben kann, ist klar. Und so nehmen die furchtbaren Ereignisse weiter ihren Lauf ... Nach Der schreckliche Anfang, Das Haus der Schlangen, Der Seufzersee, Die unheimliche Mühle, Die Schule des Schreckens und Die dunkle Allee ist Das düstre Dorf der siebte Band aus Lemony Snickets „Reihe betrüblicher Ereignisse“. Man weiß zwar nicht genau, wo Snicket all seine wundervoll schwarzhumorigen, skurrilen Einfälle herholt. Aber man hat den Eindruck, dass er von Band zu Band immer besser wird. --Stefan Kellerer Quelle:
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