Wie der Bestseller Die Möwe Jonathan prĂ€sentiert Der Alchimist eine schlichte, auf einfachen Wahrheiten beruhende Fabel, gibt ihr aber einen höchst ungewöhnlichen Rahmen. Und obwohl wir hier das Rezept fĂŒr einen Bestseller wittern mögen -- ein neues ist es sicherlich nicht. Schon die GeschichtenerzĂ€hler in den alten Stammeskulturen wuĂten, daĂ dies der beste Weg war, ein Publikum erfolgreich zu unterhalten, wĂ€hrend man gleichzeitig die eine oder andere Lehre mit einflieĂen lieĂ. Der brasilianische GeschichtenerzĂ€hler Paulo Coelho macht uns mit Santiago bekannt, einem andalusischen Hirtenjungen, der eines Nachts von einem fernen Schatz in den Ă€gyptischen Pyramiden trĂ€umt. Und so macht sich Santiago auf den Weg: er verlĂ€Ăt Spanien, um buchstĂ€blich seinem Traum zu folgen. Unterwegs trifft er auf viele spirituelle Boten, die in bescheidenen Formen auftreten -- zum Beispiel als Kameltreiber oder als belesener EnglĂ€nder. In einem der BĂŒcher des EnglĂ€nders erfĂ€hrt Santiago zum ersten Mal von den Alchimisten -- MĂ€nnern, die glaubten, daĂ, wenn man ein Metall jahrelang erhitzt, es sich von all seinen individuellen Eigenschaften befreien wĂŒrde, und daĂ das, was ĂŒbrigbliebe, die "Seele der Welt" sei. NatĂŒrlich trifft er irgendwann tatsĂ€chlich auf einen Alchimisten, und die daraus entstehende Lehrer-SchĂŒler-Beziehung rĂŒckt das irrige Weltbild des Jungen zurecht, wĂ€hrend sie ihn gleichzeitig dazu ermutigt, seinen TrĂ€umen treu zu bleiben. "Mein Herz fĂŒrchtet sich davor, zu leiden", vertraut der Junge dem Alchimisten eines Nachts an, als sie in den mondlosen Himmel schauen. "Sag deinem Herz, daĂ die Furcht vor dem Leiden schlimmer ist, als das Leiden selbst", antwortet der Alchimist. "Und daĂ noch nie ein Herz auf der Suche nach seinen TrĂ€umen gelitten hat, weil jede Sekunde der Suche eine Sekunde der Begegnung mit Gott und der Ewigkeit ist." --Gail Hudson Quelle:
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