Kein Zweifel -- Isabella Rossellini gehört zu den schönsten Frauen des 20. Jahrhunderts. Als Model prägte sie das Haus Lancôme wie keine vor ihr, zigmal titelten die Modeblätter dieser Welt mit ihrem Konterfeit, und schließlich entdeckte sie auch noch das Kino für sich und das Kino entdeckte sie. Nach ihrer "Halbautobiografie" Some Of Me folgt nun ihr zweites Buch: Looking At Me. Der Titel sagt es bereits: Es handelt sich hierbei um einen Bildband. Doch erfreulicherweise nicht um eine Sammlung von Fotostrecken diverser Sessions, sondern um einen bunt gewürfelten Mix aus Schnappschüssen, privaten Porträts und natürlich auch professionellen Shootings. Eröffnet wird Looking At Me mit einem Foto ihrer "Me Wall". Diese Wand existierte in ihrer Wohnung tatsächlich und hängt voll mit Bildern von ihr -- aufgenommen von den unterschiedlichsten Fotografen. In der Einleitung schreibt sie zu dieser "Me Wall":"Gesicht und Körper an der "Me Wall" sind immer dieselben -- meine. Das Spannende daran ist, wie unterschiedlich Photographen ein und dieselbe Person portraitieren können". Und unter diesem Motto steht schließlich auch das gesamte Buch. Unter den Fotografen finden sich die besten ihres Faches: Leibovitz, Mapplethorpe, Lindbergh, Ritts und andere. Aber auch Bilder von den Regisseuren Lynch und Wenders sowie ein Foto von Schauspielkollege Jeff Bridges sind zu finden. Sie alle demonstrieren auf eindrucksvolle Weise, wie viele Personen tatsächlich in diesem einen Gesicht stecken und natürlich auch, wie sehr Isabella Rossellini dabei die Fähigkeit beherrscht, feinste Nuancen in Mimik und Gestik auszudrücken. Neben den sehr schönen Fotos macht das Buch auch wegen Isabellas Kommentaren Spaß. Kaum ein Foto bleibt ohne Geschichte oder Anekdote. Und diese Texte sind dann -- wie auch schon in Some Of Me -- im Ton ihres ganz eigenen Charmes, Witzes und ihrer leichten Ironie verfasst. So sagt sie zu ihrem Verdienst als Model: "Am Monatsende, wenn ich meinen Scheck bekam, war ich immer geschockt, wieviel ich verdient hatte, und hatte ein angenehm schlechtes Gewissen." Looking At Me ist ein schöner und zugleich unterhaltsamer Bildband, der einen manchmal recht privaten Blick auf eine wirklich faszinierende Frau ermöglicht. --Ulf Behlen Quelle:
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