Privatdetektiv Bernie Kittel vertrödelt seine Zeit damit, in einer Buchhandlung mögliche Ladendiebe aufzustöbern. Wobei sein Chef die Latte ziemlich hoch hängt: "Das Mindeste, was ich von einem Detektiv erwarten kann, ist, daß er ein Gefühl für seine Kundschaft entwickelt. Er muß es jemandem ansehen, ob er der Typ ist, der ein Buch klaut oder nicht." "Nicht nur das", bestätige ich. "Er muß ihm sogar ansehen, ob er das Buch als Geschenk klaut oder weil er es selbst lesen will." Bei diesen Ansprüchen ist Kittel über den gut honorierten Auftrag bei dem wohlsituierten Unternehmensberater Martens ganz dankbar. Familie Martens mit der gepflegten jungen Stiefmutter und der erfolgreichen Tochter, die Tennis spielt, hätte in ihrem stilvollen Ambiente jedem Derrick Ehre gemacht. Guido Martens fühlt sich von einem Unbekannten, der ihn in seinem Garten beobachtet, belästigt. Noch schlimmer hat es seinen Sohn erwischt. Der findet in seinem Appartement ständig Leichen, die, sobald die Polizei eintrifft, spurlos verschwunden sind. Auch für einen begabten Ermittler wie Kittel keine leichte Aufgabe. Allerdings trägt der müde Plot die Handlung nur mühsam bis zum Ende. Selbst ein Derrick hat hier am Freitagabend mehr Nervenkitzel geboten. Die Stärke von Güsken liegt eindeutig in seinem ätzenden Sprachwitz. Jeder kann sich den Mandanten in Kittels Büro lebhaft vorstellen, "dessen Ausdünstungen die Genfer Konvention jederzeit in ihren Ächtungskatalog aufgenommen hätte." Und hinter Pommes Rot-Weiß vermuten die wenigsten Menschen: "Ein Toter, Blut, ein paar Einschußlöcher. Das Übliche." --Manuela Haselberger Quelle:
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