Was macht ein erfolgreicher Ingenieur, dessen Frau plötzlich verschwunden ist und als vermißt gemeldet werden muß, dessen Geliebte ermordet im Hausflur liegt, und der nun unter Verdacht gerät, seine Ehefrau beseitigt zu haben, um die Geliebte störungsfrei heiraten zu können; von dieser aber abgewiesen wurde und darum auch sie erschossen zu haben? Er taucht ab! Eckhoffs Fall heißt der neue Krimi von Horst Bieber, und schon der Name bürgt für Qualität. hat er doch schon Tatort-Krimis geschrieben. Erschienen ist der neue Krimi bei Grafit in Dortmund. Es ist ein Krimi, aber es ist noch mehr: Es ist eine geradezu liebevoll zusammengetragene Studie der Schattenwirtschaft, des halb- und kleinkriminellen Milieus, wo die Gestrauchelten unserer Gesellschaft, zu denen der "Held" Peter Eckhoff jetzt auch gehört, mühsam und mehr schlecht als recht versuchen, sich durchzuwurschteln. Spätestens hier wird deutlich, daß der Titel Eckhoffs Fall doppeldeutig ist: Eckhoff fällt genau in dieses Milieu ab. Dabei hat er die beiden ihm unterstellten Morde gar nicht begangen. Das steht von Anfang an fest. Die Ehefrau taucht am Schluß wieder auf. So viel sei hier schon verraten. Aber der Mord an der Geliebten des Ingenieurs, den haben andere auf dem Gewissen, die auch wirklich Gründe haben. Und wer da glaubt, alles löse sich am Schluß in Wohlgefallen auf mit anschließender großer Versöhnung, der irrt gewaltig. Es gibt ein richtiges Finale, bei dem etliche Beteiligte auf der Strecke bleiben: Viel Arbeit für die Bestattungsinstitute. Übrig bleibt eine zerknirschte Kriminalbeamtin, deren "Fall" zwar gelöst ist, aber keineswegs so, wie sich das eine ordentliche Polizistin wünscht. So ein Krimi macht Lust auf mehr. --Corinna S. Heyn Quelle:
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