Es gibt nicht nur in England mit Joanne K. Rowling exzellente Kinderbuchautorinnen. Cornelia Funke gehört unbestritten zu den besten Schriftstellerinnen auf diesem Sektor im deutschsprachigen Raum. Nach ihrem großen Erfolg mit Drachenreiter legt sie erneut einen dicken Schmöker vor. Ein außergewöhnliches Kinderbuch, das mit einer spannenden Geschichte aus Venedig aufwartet, der Stadt der geflügelten Löwen und verwunschenen Plätze, durchzogen von kleinen Kanälen und Wasserstraßen. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, haben sich die beiden Brüder Prosper, zwölf, und Bo, fünf Jahre in die Stadt der Gondeln geflüchtet. Sie wollen nicht getrennt werden, denn ihre Tante Esther möchte nur den kleinen niedlichen Bo aufnehmen. Umgehend beauftragt Tante Esther den besten Detektiv der Stadt, nach ihnen zu suchen. Zum Glück haben die beiden Jungs das praktische Mädchen Wespe und ihre drei Freunde getroffen. Alle vier hausen in einem alten, verlassenen Kino. Bei ihnen können Prosper und Bo zunächst unterschlüpfen. Anführer der Kinder ist Scipio, der Herr der Diebe, wie er sich selbst nennt. Wenn er abends unangekündigt ins Kino schneit, mit seiner schwarzen Maske und den hochhackigen Stiefeln, verbreitet er eine Menge Respekt. Kaum einer merkt, dass Scipio kaum älter als zwölf ist. Von seinen Beutezügen versorgt er die Kinder mit Waren, die diese zu guten Preisen wieder verkaufen. Doch die Herkunft Scipios ist geheimnisvoll. Wo wohnt er wirklich? Herr der Diebe ist eine fantasievolle Geschichte, die im Kinderbuchregal direkt neben Harry Potter einen adäquaten Platz findet. --Manuela Haselberger Quelle:
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