Die vorliegende Arbeit setzt sich mit zwei Aspekten der Malerei Bacons auseinander, die in der Literatur immer wieder thematisiert und Ă€uĂerst kontrovers diskutiert werden: Die Darstellung von Bewegung und Raum. Die meisten Publikationen beschrĂ€nken sich dabei jedoch auf die Betrachtungen eines zeitlich begrenzten Ausschnitts aus Bacons Werk. Das vorliegende Buch von Heike SĂŒtter gibt einen chronologisch aufgebauten GesamtĂŒberblick und zeigt wichtige Entwicklungslinien auf.
Bacons Intention war es, die Wirklichkeit, die fĂŒr ihn weit ĂŒber das Sichtbare hinausging, in ihrer KomplexitĂ€t unmittelbar und lebendig einzufangen. Malen setzte er mit dem Wiedererschaffen von Ereignissen gleich. Die vorliegende Arbeit zeigt, daĂ gerade die Bewegungs- und Raumdarstellungen seit den 40er Jahren zentrale TrĂ€ger dieser Intentionen sind. Die Autorin analysiert die Entwicklung von der Wiedergabe motorischer BewegungsablĂ€ufe bis hin zu den physiodynamischen PortrĂ€ts der 70er und 80er Jahre, die einen Einblick in die EmpfindungsablĂ€ufe der Dargestellten geben. Die Funktion des Raumes in den einzelnen Werkphasen und sein Bezug zu den BewegungsablĂ€ufen wird systematisch untersucht. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Raumkonstruktion der Serien und Triptychen sowie auf der Beziehung zwischen Bild- und Betrachterraum.
Heike SĂŒtter entwickelt unter diesen Gesichtspunkten ein VerstĂ€ndnis der Werke Bacons, das der weit verbreiteten Auffassung einer gewalttĂ€tigen, den Menschen verstĂŒmmelnden Malerei entgegensteht. Quelle:
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