1877 in Calw geboren, verbrachte Hermann Hesse mehr als vier Jahrzehnte in seiner Wahlheimat im Tessin. Die enge Verbundenheit mit der abwechslungsreichen Landschaft an der SĂŒdseite der Alpen spiegelt sich auch in seinen Texten wider. In "Im Auto ĂŒber den Julier" beschreibt er mit ruhiger, prĂ€ziser Stimme die EindrĂŒcke, die diese Fahrt durch die "Steinöde" bei ihm hinterließ. Da werden die tiefen Vokale in die LĂ€nge gezogen, da rollt das "r" bedeutungsvoll aus seinem Munde. Hesse ist unverkennbar ein Sprecher der alten Schule.

Gerade die einfachen Dinge, die seit alters her unverrĂŒckbaren, schĂ€tzte er. Den nackten, steinernen Tisch, der unter dem Kirschlorbeer steht, das Brot, den ZiegenkĂ€se -- Dinge, die es schon immer gegeben hat, die bestechen durch ihre Schlichtheit, NatĂŒrlichkeit und Beharrlichkeit.

Ein Auszug aus Hesses Kurgast, gelesen von Siemen RĂŒhaak, in dem ein Hotelnachbar dem ErzĂ€hler das Leben schwer macht, gibt weiteren Aufschluß ĂŒber den Dichter selbst. Ist dieses 1924 entstandene Werk doch ein autobiographischer Bericht ĂŒber seine erste Kur.

Der Text Traumgeschenk schließlich stellt eine kostbare RaritĂ€t dar. Hier hat Hesse, der zeitlebens dem TrĂ€umen besondere Aufmerksamkeit widmete, eine seiner letzten Betrachtungen ĂŒber das TrĂ€umen auf Tonband aufgezeichnet. Hier wird das bislang unbekannte Tondokument erstmals veröffentlicht.

Eine Stunde lang kann so den Betrachtungen, ErzĂ€hlungen und Gedichten aus dem Munde des Dichters gelauscht werden. Ein Leckerbissen nicht nur fĂŒr die Ohren von Hesse-Fans! --Anne Hauschild
Quelle: