Walter Pichler ist einer der großen europäischen Bildhauer und Zeichner. Sein plastisches Werk, dem er in eigens dafür errichteten Häusern Nachbarschaft und Abgeschiedenheit zugleich sichert sowie die Aura des nur für sie bestimmten Ortes, zeigt von Jahr zu Jahr deutlicher seine immanenten Korrespondenzen. So kann es vorkommen, daß zwischen zwei Arbeiten, die fast dasselbe Thema behandeln, dreißig Jahre liegen und die Neue sich doch sehr genau auf die Alte bezieht.Aus diesem Grund ist auch dies Buch, das im Wesentlichen die Arbeiten der letzten zehn Jahre vorstellt, nicht unbedingt chronologisch gegliedert, um eben diese inneren Bezüge aufscheinen zu lassen. Sie durchziehen das gesamte Werk.Die Architektur ist aber nicht nur den eigenen Skulpturen gewidmet, wie die Halle auf Syros oder das Haus neben der Schmiede beweisen, so wie auch die Zeichnungen unabhängige Notate oder atmosphärische Begleitzeichnungen sein können. Die Skulpturen aber zeigen unmißverständlich, auch wo sie nicht die menschliche Figur interpretieren, daß alles, was hier Form findet, Ding und Erzählung gewordene Erinnerung zugleich ist. Quelle:
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