Online-Broker werben damit, Bank-Experten warnen davor: Day Trading, also der Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder Terminkontrakten innerhalb weniger Minuten. Durch die Ausbreitung des Internets haben immer mehr Amateur-Trader nun auch die Gelegenheit, an der "Formel 1 der Spekulationsmöglichkeiten" teilzunehmen -- und dabei natürlich auch, ihren "Boliden an die Wand zu fahren". In der Tat -- Day Trading ist nur etwas für Leute, die sich damit auskennen, starke Nerven besitzen sowie das nötige Kleingeld und den ganzen Tag Zeit haben, die Kursentwicklung zu verfolgen. An diese Experten richtet sich auch das Buch des amerikanischen Trading-Trainers George Angell. Da Spezialkenntnisse vorausgesetzt und Begriffe nicht weiter erklärt werden, ist es für Anfänger ungeeignet. Vorwiegend anhand seiner eigenen Erfolgserlebnisse erklärt der Autor, wie man sich am Markt verhalten muß, um ein erfolgreicher Day Trader zu sein: Risiko annehmen, sich dem Markt ausliefern und natürlich die Signale richtig lesen. Kursprojektionen und Chart-Analysen spielen hierbei die zentrale Rolle. Daneben gilt es, bestimmte Indikatoren keinen Moment aus den Augen zu lassen und jederzeit bereit zu sein, schnell zu reagieren. So mancher Trader hat, während er sich mal schnell eine Tasse Kaffee holen ging, fünfstellige Verluste gemacht. Ziemlich banal klingt Angells "Lupenansatz". Eine Momentaufnahme der Indikatoren wird erst "vergrößert", dann "analysiert", schließlich daraus eine Kurskurve erstellt. Dennoch ist unbestritten: Es sind die Profis, die die Profite einstreichen. Und da die "Gewinne weniger Marktteilnehmer durch die Verluste vieler bezahlt" werden müssen, wie Lothar Albert, Chefredakteur des Eberts Terminmarkt Magazin, im lehrreichen Vorwort betont, zahlen die Amateure zumeist die Zeche. --Manfred Schwarzmeier Quelle:
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