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Eine Bluttat, ein Betrug und ein Bund fĂŒrs Leben

Eine Bluttat, ein Betrug und ein Bund fĂŒrs Leben
Autor: Mark Twain
Verlag: Manesse Verlag
Gebundene Ausgabe
Auflage:
Seiten: 88
ISBN-10: 3-7175-4014-9
ISBN-13: 978-3-7175-4014-4
ISBN: 3717540149
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Wie aus heiterem Himmel fĂ€llt dem Farmer John Gray aus Deer Lick, Missouri, ein Mann vor die FĂŒĂŸe. Nein, kein Himmelsbote, sondern ein Franzose, wie sich nach einigen VerstĂ€ndigungsproblemen herausstellt. Noch dazu einer, der von sich behauptet, er wĂ€re ein adeliger Franzose! Mit dem Besuch des ominösen Fremden entfaltet das Leben fĂŒr den einfachen amerikanischen Landmann und dessen Familie von nun an eine Dynamik, der sich John Gray liebend gerne entzogen hĂ€tte, wenn er den Ausgang der Geschichte zu diesem Zeitpunkt schon erfahren hĂ€tte.

Dass Gray sein liebes Töchterlein Mary natĂŒrlich nur an die beste Partie der Gegend vergeben will, fĂ€llt ganz klar unter die Rubriken Vaterstolz und Gewinnerwartung. Und dass Herr Gray deshalb französischen Charme ganz und gar nicht amĂŒsant findet, steht auch außerhalb jeder Disussion. Dass darĂŒber hinaus auch eine Erbschaft ansteht, die auf keinen Fall gefĂ€hrdet werden darf...

Eine Bluttat, ein Betrug und ein Bund fĂŒrs Leben wurde von Mark Twain als so genannte Blindfold Novelette geschrieben, eine gegen Ende des 19. Jahrhunderts beliebte Gattung, in der ein Schriftsteller den Plot vorgab, um andere Kollegen zu einer Fortsetzung zu reizen. Scheinbar wollte sich damals keiner mit Mark Twain anlegen, und so geschah es, dass er selbst die Geschichte nicht ohne beißenden Sarkasmus zu Ende fĂŒhrte. Vielleicht deshalb das vernichtende Urteil ĂŒber seinen europĂ€ischen Kollegen Jules Verne, mit dem er im letzten Kapitel der Novelette eine pikante literaturkritische Note verlieh? Wie dem auch sei, die Story verschwand im Nachlass des Autors.

Und deshalb ist auch das liebenswert aufgemachte BĂŒchlein aus dem Manesse-Verlag nicht nur eine kurzweilige und tiefsinnige LektĂŒre, es ist auch eine kleine editorische Sensation: Die deutschen Leser haben Gelegenheit, die (ĂŒbrigens ausgesprochen hervorragende) ErstĂŒbersetzung eines nordamerikanischen Autors von Weltrang gleichzeitig mit der Ausgabe in Twains Heimatland in HĂ€nden zu halten. Denn bis auf einen Privatdruck von 1946 -- mehr als 36 Jahre nach Twains Tod -- schmökerten Twain-Kenner bisher, wenn ĂŒberhaupt, diese Geschichte nur in einer Fotokopie jenes Privatdrucks. Fazit: Eine Entdeckung fĂŒr Twain-Kenner, eine Wiederentdeckung fĂŒr jeden. --Stefan Wölfel
Quelle:




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